Momentaufnahmen, gespeichert als Kompositionen, finden intuitiv ihren Weg auf den Bildgrund. Allmählich verrät sich das Thema, das vermutlich längst gegenwärtig war.
Als Echo hallt es zuweilen im Text nach. Dann entfaltet sich der malerische Prozess dialogisch.
Vage ausformulierte Formen schaffen Leerstellen, die Assoziationsräume zulassen. Ganz ähnlich der Fortsetzung eines Gedankens.
Ganz ähnlich auch der Korrektur einer Antwort auf eine Frage, die gestern noch ganz anders ausgefallen wäre, wenn die Frage im Raum gestanden hätte.
Baucis
(nach einem Mythos)
verlusttrunken taumelnd
und
sich an die dröhnend laut tuschelnden Mächtigen anlehnend
weiß sie nichts über ihr Dürfen.
Lausche nicht länger.
Lass sie lüstern raunen.
Geh nicht zurück ins verlassene Heim.
neige Dich – schaffe Balance
Gestern
rückwärtig geschaut
gerinnen Momente
milchglasscheibengleich.
Gespannt ist dann der schiefrunde Bogen
um den erwartungsschwangeren Spiegel,
in dem sich ein ICH und DU ahnten.
Du sagst, es gäbe einen Beweis.
Ich tat das Schweißtuch in die Wäsche
…
Krönung
Pochen
an der Tür
des Zimmers
mit Ausblick.
Paarung:
Schweigen mit Schweigen.
Abgewandt wachse ich.
Partitur
Ton fasst Ton an.
begleitend erst
treibend dann
fragend später
Abseitig wispert ein Metronom
das Tempo wissend.
Ton greift Ton an.
In fremden Lettern deutlich lesbar
steht geschrieben:
Duett/ staccato
Zum Bersten bringt den letzten Takt der
stumpf-schrille Hall des Gis.
Ihm schleicht
ein unerhört heiteres Schweigen
nach.
zu hören ist